Fiktive Zeitgeschichte: "Mein deutsches deutsches Land"

Ein fiktives Stück Zeitgeschichte feiert am 4. Dezember im Kleinen Haus 2 des Staatsschauspiels Dresden Premiere: "Mein deutsches deutsches Land". Darin nimmt der Dramatiker die Taten der NSU zum Anlass, um Wege nachzuzeichnen, welche in eine derartige Katastrophe führen können. Gezeigt wird das Stück außerdem am 11., 17. und 30. Dezember.

Darum geht es im Stück

"Mein deutsches deutsches Land" spielt in drei Zeitebenen: Thomas Freyer erzählt die Geschichte von Sarah, Florian und Dominik, die 2004 noch fast Kinder sind. Das Trio wird ein Jahrzehnt später zu Mördern. 2024 schließlich versucht man, ihre Motivation und die politischen Verflechtungen im Hintergrund zu ergründen.

Der Dramatiker will ausdrücklich nicht die jüngere deutsche Geschichte, in welcher aus der rechtsextremen Szene die terroristische Vereinigung Nationalsozialistischer Untergrund hervor ging, welcher in den Jahren nach der Jahrtausendwende einige spektakuläre Anschläge verübt hatte. Vielmehr versucht er die Wege aufzuzeichnen, die in eine Katastrophe münden können. Er zeigt auf, dass es sich bei Mördern nicht um Geisteskranke oder Außenseiter handeln muss, sondern dass diese durchaus ihre Wurzeln in der gesellschaftlichen Mitte haben können.

Der Autor des Stückes

Der Dramatiker Thomas Freyer wurde 1981 in Gera geboren und absolvierte nach seinem Abitur 2001 am Literaturstipendium Paul Maar teil, das der Autor drei Jahre zuvor gestiftet hatte. Vor seinem Studium für Szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste absolvierte er am Potsdamer Hans-Otto-Theater außerdem ein Dramaturgiepraktikum.

Während des Berliner Theatertreffens 2006 wurde Freyers Stück "Amoklauf mein Kinderspiel" im Rahmen einer szenischen Lesung vorgestellt und erhielt den Förderpreis. In diesem Jahr erhielt er außerdem das Dramatiker-Stipendium, das der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Hannover vergibt. Seine Stücke wurden unter der Regie von Thilmann Köhler unter anderem am Nationaltheater Weimar, am Berliner Maxim Gorki Theater und am Schauspiel Hannover aufgeführt.

November 2014



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