Leonhardi-Museum bietet Begegnungen mit Kunst

Das Leonhardi-Museum im Dresdner Ortsteil Loschwitz gilt in der sächsischen Landeshauptstadt als ein Ort, in dem progressive Kunstgeschichte geschrieben wurde. Hier finden regelmäßig Ausstellungen statt, die den Besucher in der Tradition des Museumsstifters Eduard Leonhardi näher gebracht wird. Dresdnern ist das Leonhardi-Museum auch als Hentschelmühle bekannt, in deren Räumlichkeiten die Galerie beheimatet ist.

Die Geschichte des Hauses

Bei der Hentschelmühle handelt es sich um eine Wassermühle, deren Existenz bereits im 16. Jahrhundert nachgewiesen ist. Sie wurde bis in die 1870er Jahre hinein von der Müllerfamilie Hentschel zum Mahlen von Mehl genutzt, bevor die Konkurrenz von modernen Mühlen zur Einstellung es Betriebes führte.

Eduard Leonhardi kaufte das Anwesen anno 1879. Der neue Besitzer ließ die Wirtschaftsgebäude abreißen, um Platz für ein Ateliergebäude zu schaffen. Im Zuge der Umbauarbeiten erhielt das Wohngebäude auch seinen charakteristischen, historisierenden Fassadenschmuck.

Eine Stätte für junge Künstler?

Eigentlich hatte Eduard Leonhardi beabsichtigt, durch das Wohn- und Atelierhaus junge Künstler zu fördern. Nach einer anfänglichen Euphorie zerstritten sich die Künstler jedoch und verstreuten sich in alle Winde.

Daraufhin nutzte Eduard Leonhardi das Gebäude als "Landschaftsmuseum Eduard Leonhardi", in dem der Künstler eigene, romantische Naturdarstellungen präsentierte. Während der 1940er Jahre blieb das Museum geschlossen, im Februar wurden Teile des Gebäudes und der Ausstellung durch eine Brandbombe zerstört. In den 1950er Jahren wurde das Leonhardi-Museum mehrfach eröffnet und wieder verschlossen.

Das Museum wird zum Ausstellungsort

Eine Blütezeit erlebte das Leonhardi Museum zwischen 1963 und 1990, als junge Künstler dort eigenständig Ausstellungsprogramme organisierten. Trotz Behinderungen durch offizielle Stellen konnten über 100 Ausstellungen verwirklicht werden, darunter auch mehrere spektakuläre Gruppenausstellungen. Nirgendwo sonst in der DDR konnten Künstler über einen so langen Zeitraum hinweg nonkonforme Kunst zeigen wie im Leonhardi-Museum.

1991 wurde schließlich ein neues Nutzungskonzept verwirklicht. Nun entstand im Leonhardi-Museum eine städtische Galerie mit einem musealen Teil. Anfang des neuen Jahrtausends wurde das Anwesen umfangreich saniert und schließlich im Herbst 2003 neu eröffnet.

Dezember 2014



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