Eine Premiere zu Ehren von Karl May

Auf dieses Ereignis haben Karl May-Fans sehnlich gewartet: Am 20. Juni diesen Jahres findet die Premiere des Musiktheaters "Karl May, Raum der Wahrheit" in der Dresdner Semperoper statt. Dieses Musiktheater stammt aus der Feder von Manos Tsanaris, der seit 2009 die Professur für Komposition an der Dresdner Hochschule für Musik inne hat und ab 2016 aus Sachsen nach Bayern wechselt, um die künstlerische Leitung der Biennale München zu übernehmen. Thema des Stückes ist ein Spiel mit Identitäten in der Person Karl Mays. Nach der Premiere finden noch acht weitere Aufführungen in der Dresdner Sepmeroper statt.

Das Stück:

Dr. Karl May braucht einen zweiten Karl May, der wiederum einen dritten. Und so schaukelt sich das Spiel mit den Identitäten schließlich soweit hoch, dass insgesamt 25 verschiedene Karl Mays auf der Bühne stehen. Jede der Identitäten spricht ein Dutzend verschiedener Sprachen, so wie es der sächsische Schriftsteller auch seinen Lesern vorgegaukelt hat. Und jede der Figuren ist verrückt, also ist es im Endeffekt keiner - oder vielleicht doch? Manos Tsanaris sieht die Person Karl May als gelungenes Gesamtkunstwerk, das geradezu prädestiniert ist für eine Oper.

Wer ist Karl May?

Karl May gilt als einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen überhaupt und zählt weltweit zu den meist gelesenen Autoren weltweit. Insgesamt wurden seine Werke etwa 200 Millionen Mal verkauft, wobei die Hälfte auf dem deutschen Buchmarkt über die Theke ging. Legendär sind vor allem seine Reiseberichte aus dem Orient und in die USA, Orte, die Karl May niemals selbst bereist hatte. Und nicht minder legendär sind die Figuren seiner Geschichten wie Hadschi Halef Omar, Kara Ben Nemsi, Old Shatterhand und vor allem der unsterbliche Winnetou.

Das Schreiben bedeutete für Karl May eine Flucht aus den ärmlichen Verhältnissen, in welchen er aufgewachsen war. Das Spiel mit den Identitäten hat er auch privat betrieben. So verbüßte er zwei mehrjährige Haftstrafen wegen Betrugs, Diebstahls und Hochstapelei.

Juni 2014



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