Jagdschloss Grillenburg

Die bekannteste Sehenswürdigkeit im beschaulichen Tharandter Ortsteil Grillenburg ist das Jagdschloss, welches unter Kurfürst Friedrich August errichtet wurde. Heute ist die Anlage, die nur teilweise erhalten blieb, Teil des Erholungsgebietes Tharandter Wald, in dem die Besucher den Wald mit allen Sinnen erleben können. Gäste, die sich für den Bergbau und dessen Bedeutung in der Region interessieren, können von hier aus außerdem die 140 Kilometer lange Ferienstraße Silberstraße entdecken.

Die Vorgeschichte

Wie archäologische Funde belegen, wurde auf der Grillenburger Lichtung bereits im 13. Jahrhundert eine Jagdhausanlage errichtet. Man geht davon aus, dass die Anlage damals entweder als Jagdpfalz oder als Pilgerhospiz für Jakobspilger für die Pilger auf dem Jakobsweg genutzt wurde. Von dieser relativ frühen Nutzung zeugen verschiedene romanische Keller und Gänge.

Der Burgbau aus Leidenschaft zur Jagd

Kurfürst August von Sachsen ließ Mitte des 16. Jahrhunderts durch die beiden Baumeister Hans Irmisch und Hans von Dehn-Rothfelser eine Jagdanlage erbauen, die für den Kurfürsten auch Möglichkeiten zur Entspannung bereithalten sollte. Errichtet wurden neben dem Fürstenhaus auch ein Gesindewohnhaus sowie eine Schösserei und Stallungen, welche in den 1550er Jahren vollendet wurden. Zudem wurde ein Jägerhaus - welches 1599 fertiggestellt wurde - sowie die Fronfeste, die 1614 fertiggestellt wurde, errichtet. Für den Bau des Jagdschlosses Grillenburg wurde auch Baumaterial, das von der nahe gelegenen Burg Tharandt stammte, verwendet. Diese Anlage war im frühen 13. Jahrhundert errichtet worden, hatte ihre Blütezeit während der Hussitenkriege erlebt und war ab dem frühen 16. Jahrhundert unbewohnt.

Bereits 1568 wurde das Amt und die Justiz von Tharandt nach Grillenburg verlegt. Als weitere Verwaltung folgte 1586 die Oberforst- und Wildmeisterei. Nachdem ein Brand anno 1654 den kurfürstlichen Amtssitz und das Jagdschloss verwüstet hatte, wurde die Anlage während des 17. und 18. Jahrhunderts mehrfach umgebaut. Von den ursprünglichen Bauten blieben nur die Umfassungsmauer, in der sich auch das Colmnitzer Tor befindet, sowie die Schösserei erhalten.

Das Jagdschloss Grillenburg erhält ein neues Gesicht

1855 wurde die Schösserei zum königlichen Jagdschloss umgebaut. Der damalige Landbaukondukteur Rothe fertigte die Pläne für die Rekonstruktion an und gestaltete dabei auch die Biedermeierfassade des Schlosses. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich neben einer Schmiede und einem Gasthof auch bereits einige Kleinstbauern angesiedelt, welche später in der Gemeinde Grillenburg zusammengefasst wurden.

Aus dem Jagdschloss wird ein Museum

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Jagdschloss Grillenburg zeitweise als Schulungsheim des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes genutzt. Ab 1953 wurde das Jagdschloss Grillenberg schließlich von der Technischen Universität Dresden genutzt. Die Fachrichtung Forstwissenschaften Tharandt richtete hier 1966 eine Lehrschau zum Thema Forst und Jagdkunde ein, aus der das Museum des Waldes entstand. Dieses wurde wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten am Jagdschloss 2008 geschlossen und ausgelagert. Sobald die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind, soll 2017 die Landesstiftung Natur und Umwelt auf dem Jagdschloss Grillenburg einziehen.


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