Sächsische Schweiz

Die Sächsische Schweiz - so wird der sächsische Teil des Elbsandsteingebirges genannt - zählt zu den beliebtesten Naherholungsgebieten der Dresdner. Und auch bei den Besuchern der sächsischen Landeshauptstadt gehört ein Ausflug in das Mittelgebirge, dessen nördliche Ausläufer südöstlich von Dresden beginnen, zum Pflichtprogramm. Bekannt ist die sächsische Schweiz vor allem durch die bizarren Felsformationen, welche die Natur im Lauf von Äonen geformt hat. Der Formenreichtum mit zahllosen Ebenen, Felsen, Tafelbergen und Schluchten auf engstem Raum gilt europaweit als einzigartig. Das gilt auch für den Artenreichtum an Tieren und Pflanzen, der sich in den verschiedenen Lebensräumen entwickelt hat. Während für Naturfreunde vor allem der Nationalpark Sächsische Schweiz interessant ist, bietet die Gebirgslandschaft auch zahlreiche Möglichkeiten für Sportler. Kultururlauber hingegen können in den Städten und Orten der Region so manche Perle entdecken.

Geschichtliches aus der Sächsischen Schweiz

Ihren Namen verdankt die Sächsische Schweiz den beiden eidgenössischen Künstlern Anton Graff und Adrian Zingg, die anno 1766 an die Kunstakademie zu Dresden berufen worden waren. Sie fühlten sich vom Panorama der Berge mit den abgeflachten Gipfeln an die Landschaft ihrer Heimat, des Schweizer Jura, erinnert und bezeichneten ihre Wahlheimat in Briefen als Sächsische Schweiz. Einer breiten Öffentlichkeit machte diesen Namen der Theologe und Autor Wilhelm Lebrecht Götzer bekannt, der die Sächsische Schweiz bereiste und ausführlich beschrieb.

Während des Mittelalters, als sich die Elbe zur wichtigen Wasserstraße entwickelte, wurden mehrere Burgen in der Sächsischen Schweiz errichtet, welche die Händler und ihre Waren schützen sollten. Heute zeugen lediglich noch die Festung Königstein, die größte Bergfestung Europas, sowie die Burg Hohnstein von der Ära des Rittertums. Während des Mittelalters gehörte die Sächsische Schweiz zum slawischen Siedlungsraum, erst im 15. Jahrhundert regierten die sächsischen Herrscher auch diese Region.

Die ersten Urlaubsgäste entdeckten die Sächsische Schweiz während des 19. Jahrhunderts, weshalb bei Königstein auch die weltweit erste Oberleitungs-Buslinie errichtet wurde, die allerdings nur von 1901 und 1904 in Betrieb war. Auch die Künstler der Romantik, welche sich von der wilden Schönheit der bizarren Felsenlandschaft inspirieren ließen, sorgten für einen wachsenden Bekanntheitsgrad der Sächsischen Schweiz.

Der Nationalpark Sächsische Schweiz

Noch vor dem offiziellen Ende der DDR wurde der Nationalpark Sächsische Schweiz am 12. September 1990 gegründet. Der Park liegt im Herzen eines Landschaftsschutzgebietes, welches sich auf tschechischer Seite im Nationalpark Böhmische Schweiz fortsetzt. Heute gilt der Nationalpark Sächsische Schweiz mit etwa 1,7 Millionen Besuchern pro Jahr als eine der wichtigsten Attraktionen in der Region. In seiner heutigen Form erstreckt sich der 93,5 Quadratkilometer große Nationalpark Sächsische Schweiz über zwei räumlich getrennte Regionen.

Schon ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Stimmen laut, die forderten, die Sächsische Schweiz unter Naturschutz zu stellen. Einzelne Zonen wie der Tiedgestein wurden auch tatsächlich unter einen besonderen Schutz gestellt, jedoch sollte es Jahrzehnte dauern, bis erstmals eine größere Fläche geschützt wurde. Vor allem der Landesverein Sächsischer Heimatschutz und der Verein zum Schutz der Sächsischen Schweiz setzten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts für den Naturschutz ein und konnten 1912 einen ersten Erfolg feiern, als das Polenztal unter Naturschutz gestellt wurde.

Obwohl auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Forderung nach einem Nationalpark nach internationalen Standards laut wurde, verweigerte sich die Regierung der DDR über Jahrzehnte hinweg. Denn erst 1990 wurden die ersten Nationalparks auf ostdeutschem Staatsgebiet gegründet.

Abenteuer in der Sächsischen Schweiz erleben

Seit Jahrzehnten zieht die Sächsische Schweiz neben Naturliebhabern vor allem abenteuerlustige Besuchern. Das Boofen, also das Übernachten unter einem Felsvorsprung, etwa wird seit Jahrzehnten vor allem von Jugendlichen gepflegt. Erlaubt ist das Übernachten heute nur noch an dafür ausgewiesenen Plätzen. Die besten Chancen auf eine Erlaubnis haben Besucher, die zum Klettern in die Sächsische Schweiz gereist sind. Denn auch der Klettersport hat in der Region eine lange Tradition und weist einige Besonderheiten auf, die in den Sächsischen Kletterregeln aus dem Jahr 1913 festgehalten sind. So ist das Klettern ausschließlich auf freistehenden Gipfeln, die eine Schartenhöhe von mindestens zehn Metern aufweisen, erlaubt. Auch für die Sicherung am Felsen gelten in der Sächsischen Schweiz besondere Regeln. Sicherungsringe sind zum Beispiel nur an Stellen angebracht, an welchen die Kletterer keine anderen Möglichkeiten zur Sicherung haben.

Wandern in der Sächsischen Schweiz

Wer die Sächsische Schweiz auf Schusters Rappen erkunden möchte, findet etwa auf dem 112 Kilometer langen Malerweg die besten Voraussetzungen dafür. Dieser Weg führt vom Liebethaler Grund über verschiedene Stationen nach Pirna und gliedert sich in acht verschiedene Etappen mit einer Länge von elf bis 18 Kilometern. Teilweise folgt der Streckenverlauf der historischen Malerwegroute, auf welcher die Besucher ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Sächsische Schweiz entdeckten.

Sächsische Schweiz: einfach sehenswerte Sehenswürdigkeiten

Pirna:

Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Sächsischen Schweiz gehören neben den Burgen und Ruinen auch die Städte und Orte der Region. So gilt etwa die Stadt Pirna als Tor zur Sächsischen Schweiz. Hier gelten vor allem die zahlreichen Bürgerhäuser, die aus der späten Gotik und der Renaissance stammen, neben der hochgotischen Stadtkirche als besonders sehenswert. Für einen stimmungsvollen Ausflug nach Pirna empfiehlt sich die Fahrt mit einem historischen Raddampfer auf der Elbe.

Graupa:

Wagner-Fans sollten sich einen Besuch in Graupa nicht entgehen lassen. Beispielsweise erläutert eine Dauerausstellung im Lohengrinhaus das Wirken des Komponisten Richard Wagner in Sachsen. Neben dem Lohengrinhaus bietet auch das Jagdschloss Graupa eine Ausstellung über Wagner. Hier befindet sich außerdem der Richard-Wagner-Kulturpfad, der auf verschiedenen Stationen über Wagner und sein Schaffen informiert.

Großsedlitz:

In Großsedlitz, nahe Heidenau gelegen, erwartet die Besucher eine barocke Gartenanlage, die nach französischem Vorbild angelegt wurde. In dieser befinden sich 150 Orangenbäume sowie 60 Skulpturen aus Sandstein.

Rathen:

Als besonderes Highlight des Kurortes Rathen gilt die Felsenbühne Rathen. Dabei handelt es sich um ein Naturtheater, in dem während des Sommers zahlreiche Open-Air-Veranstaltungen geboten werden.

Felsformation der Bastei:

Zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Sächsischen Schweiz zählt die Felsformation der Bastei zwischen Rathen und Wehlen am rechten Elbufer. Weil hier das Felsriff auf einer Höhe von 194 Metern zum Flusslauf hin abfällt, haben die Besucher auf der Bastei hier eine optimale Aussicht über das Elbsandsteingebirge und ins Elbtal hinein. Rund um die Bastei befindet sich außerdem das älteste Naturschutzgebiet der Sächsischen Schweiz, welches Bereits 1938 ausgewiesen wurde. Heute gehört die Bastei zur Kernzone des Nationalparks.


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