Meißen

Bekannt ist die 25 Kilometer nordwestlich von Dresden gelegene Stadt Meißen vor allem für das "weiße Gold". Denn 1708 war es hier erstmals gelungen, Porzellan herzustellen. Damit ist die Porzellanmanufaktur Meißen die erste Produktionsstätte für Porzellan in ganz Europa. Doch Meißen hat seinen Besuchern, die gern während ihres Aufenthaltes in Dresden einen Ausflug hierher unternehmen, noch sehr viel mehr zu bieten. Bekannt ist die Porzellanstadt unter anderem auch als nordöstlichstes Weinanbaugebiet Europas, das von Kennern wegen der hervorragenden trockenen Weine geschätzt wird.

Die Geschichte Meißens

Über dem slawischen Dorf Meisa ließ König Heinrich I. im ersten Drittel des 10. Jahrhunderts die Burg Misnia errichten. Die Siedlung zu Füßen der Burg wuchs stetig an, entwickelte sich zur Marktgemeinde und schließlich während des 12. Jahrhunderts zur Stadt. Weil Meißen bereits im 10. Jahrhundert Bischofssitz war, trug die heutige Kleinstadt wesentlich zur kulturellen Entwicklung Sachsens bei.

Eine eigene Markgrafschaft Meißen existierte bis ins Jahr 1423. Zu den bekanntesten Meißner Markgrafen zählen Konrad der Große, Otto der Reiche, aber auch Friedrich der Streitbare, der nach dem Tod des Vaters anno 1381 sogar die Kurfürstenwürde erlangte.

Bis zum heutigen Tag hat sich Meißens Innenstadt, deren Silhouette vom Meißner Dom und der Albrechtsburg auf dem Burgberg links der Elbe geprägt wird, ihren mittelalterlichen Charakter erhalten. Der Bau des Meißner Doms wurde bereits Mitte des 13. Jahrhunderts begonnen, die beiden Türme wurden jedoch erst 1909 fertiggestellt. Bei der Albrechtsburg, die auf dem linkselbischen Burgberg errichtet wurde, handelt es sich um das erste Schloss Deutschlands und eines der herausragenden Architekturdenkmäler aus der Spätgotik. Mehr als 200 Jahre lang hatte die Meißner Porzellanmanufaktur ihren Sitz auf der Albrechtsburg.

Die Meißner Porzellanmanufaktur

Porzellan, das von der großen Vergangenheit der Meissen Manufaktur GmbH ist eher im Dresdner Zwinger oder im Schloss Lustheim nahe der bayerischen Landeshauptstadt München ausgestellt. Doch die Porzellanmanufaktur unterhält auch ein eigenes Museum samt Schauwerkstatt. Hier werden sächsische Porzellane aus verschiedenen Epochen chronologisch präsentiert, wodurch die gestalterische Entwicklung ersichtlich ist. Wie das Meissner Porzellan gemacht wird, können die Besucher in der Schauwerkstatt hautnah erleben. Porzellanfreunde finden außerdem in der Boutique und im Outlet eine große Auswahl an edlen Stücken.

Die Albrechtsburg

Bekannt ist die Albrechtsburg dank ihrer Lage über der Elbe auch unter dem Namen "sächsische Akropolis". Deutschlands erstes Schloss wurde Ende des 15. Jahrhunderts unter Albrecht und Ernst, die gemeinsam über Sachsen herrschten, an der Stelle der früheren Burg Misni errichtet. Zwar war das imposante Bauwerk als Residenz errichtet worden, wurde jedoch außer unter Georg dem Bärtigen niemals als solche genutzt. Nachdem die Albrechtsburg während des Dreißigjährigen Krieges stark beschädigt wurde, geriet sie nahezu in Vergessenheit, bis August der Starke zu Beginn des 18. Jahrhunderts hier die erste europäische Porzellanmanufaktur errichten ließ. Der Grund: In der relativ isoliert stehenden Burg konnte das Geheimnis der Porzellanherstellung gewahrt bleiben. Einen Streifzug durch die Geschichte können die Besucher in der Dauerausstellung "Albrechstburg Meissen. Das ist die Höhe! Baukunst, Macht und Porzellan in Deutschlands ältestem Schloss" unternehmen.

Der Dom zu Meißen

Beim Dom zu Meißen, der den Heiligen Johannes sowie Donatus von Arezzo geweiht ist, handelt es sich um den wohl stilreinsten gotischen Bau in Deutschland. Bis auf wenige Elemente, etwa die evangelische Predigtkanzel, die 1591 angebracht wurde, blieb der mittelalterliche Bau nahezu unverändert. Beim Dom zu Meißen handelt es sich um eines der sächsischen Gotteshäuser mit der reichhaltigsten Ausstattung.

Zu den wertvollsten Stücken der Ausstattung zählen die Patronats- und Stifterfiguren, welche von der Naumburger Dombauwerkstatt überlebensgroß aus Stein geschaffen wurden. Dargestellt werden beispielsweise Kaiser Otto I. sowie seine Gattin Adelheid von Burgund, die als Gründer des Bistums Meißen gelten.

Das Meißner Rathaus

Das Meißner Rathaus, errichtet in der Spätgotik, ist der imposanteste Bau am Marktplatz der mittelalterlichen Altstadt. Der frühere Sitz der Meißner Ratsherren ist eingebettet in ein Ensemble zahlreicher Bürgerhäuser aus Gotik, Renaissance und Barock.

Das Theater Meißen

Die Tradition des Schauspiels reicht in Meißen bis ins Jahr 1851 zurück, als eine Theatersocietät das Meißner Theater in den Räumlichkeiten des Gewandhauses gründete. Ein eigenes Ensemble unterhielt das Theater Meißen bis ins Jahr 1963. Doch bis heute erwartet die Besucher ein bunter Mix an Aufführungen, von Schauspiel bis hin zu Musik und Tanzveranstaltungen.

Naturdenkmäler bei Meißen

Neben zahlreichen weiteren Sehenswürdigkeiten wie Schloss Siebeneichen, den Domherrenhof, der Frauenkirche, der Ruine des Klosters Heilig Kreuz und verschiedenen Gedenkstätten an die Opfer der NS-Herrschaft erwarten die Besucher in Meißen auch diverse Naturdenkmäler.

Im Landschaftsschutzgebiet Triebischtäler erwarten den Besucher gleich mehrere Naturdenkmäler. In der Garesbacher Schweiz etwa erwarten den Besucher zahlreiche Felsklippen aus Felsit und Pechstein. In der Vergangenheit wurde hier Obsidian für die Produktion von Flaschenglas gewonnen. Der 60 Meter hohe Götterfelsen gilt als beliebter Aussichtspunkt zwischen den Ortsteilen Buschbad und Dobritz. Vor allem nach Südwesten ins Meißner Hochland.

Etwas weiter nördlich gelegen befindet sich die Steilkuppe der hohen Eifer. Hier wurden auf einer Fläche von 120 mal 100 Metern die Reste einer vorgeschichtlichen Wallanlage sowie Keramik aus verschiedenen Epochen gefunden.

Etwa auf halber Strecke zwischen Meißen und Coswig liegt das Spaargebirge, Sachsens kleinstes Gebirge. Gern besucht werden hier vor allem die beiden Aussichtspunkte Deutsche Bosel und Juchhöh.

Meißen genießen

Längs der Elbe rund um Meißen befindet sich Europas nordöstlichstes Weinbaugebiet, in dem vor allem trockene Weine erzeugt werden. Die Tradition des Weinbaus in der Region reicht bis in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts zurück und erstreckt sich heute über ein Anbaugebiet von 462 Hektar in zwei Anbaugebieten an der Elster und im Elstertal. Das Elbtal rund um Meißen untergliedert sich in die Großlagen Spaargebirge, Schlossweinberg, Lößnitz und Elbtal auf.

Rechts der Elbe haben zahlreiche Weingüter ihre Pforten für Besucher geöffnet. Darüber hinaus gibt es im Jahreslauf in Meißen zahlreiche Veranstaltungen rund um den Wein, etwa das Meißner Weinfest oder die Tage des offenen Weingutes. Ein besonderes Highlight für Wanderfreunde stellt die 1992 eingerichtete Sächsische Weinstraße dar. Diese führt auf einer Strecke von 55 Kilometern von Pirna aus am rechten Elbufer zu den sogenannten Elbweindörfern. Wer auf der Sächsischen Weinstraße unterwegs ist, kann dank der guten Verkehrsanbindung auch leicht einen Abstecher nach Dresden und seinen Sehenswürdigkeiten machen.

Bekannt ist Meißen darüber hinaus als Obstanbaugebiet. Hier werden unter anderem ältere Apfelsorten, etwa der Borsdorfer Apfel, kultiviert.


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