Standseilbahn

Standseilbahn Bergstation  / Bild Nr. 33189381
Standseilbahn Bergstation | ©: AndreasJ - Fotolia

Für die bessere Verkehrsanbindung des Villenviertels Weißer Hirsch setzte man im Dresdner Stadtteil Loschwitz auf eine altbewährte Technik: Am 26. Oktober 1895 wurde die Standseilbahn mit Dampfbetrieb eingeweiht, die einen Höhenunterschied von 95 Metern überwindet. Standseilbahnen, bei welchen die Wagen mit einem Zugseil bewegt werden, sind bereits seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Sie wurden damals vor allem bei auf steilen Bergkuppen gelegenen Burgen verwendet, um Material und Personen schnell befördern zu können.

Die Vorgeschichte

Schon 1873 ließ Ludwig Küntzelmann, seines Zeichens Industrieller, Pläne für eine Standseilbahn zwischen dem Körnerplatz und dem Stadtteil Weißer Hirsch entwickeln, wo er zahlreiche Grundstücke besaß. Die Dresdner Stadtväter erwarteten allerdings nur eine geringe Nachfrage und erteilten dem Unternehmer keine Konzession für den Betrieb. Die Lage änderte sich jedoch, nachdem Heinrich Lahmann 15 Jahre später hier ein Sanatorium eröffnete und der Weiße Hirsch zu einem bekannten Kurort avancierte. Deshalb bemühten sich Ferdinand Dörfinger und Alfred Stössel 1890 erneut um eine Konzession. Zunächst erfolglos, weil die Königlich Sächsische Eisenbahn selbst eine Bahn von Neustadt aus in die umliegenden Ortsteile plante. Nachdem dieses Projekt scheiterte, wurde die Baugenehmigung für die Standseilbahn am 4. September 1893 erteilt.

Weil die beiden Unternehmer die Baukosten von 800.000 Reichsmark nicht stemmen konnten, übernahm die Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft die Konzession, und elf Monate später war die Standseilbahn vollendet. Allerdings wechselte in den ersten Jahren der Besitzer mehrfach, bis 1912 schließlich die Stadt Dresden die Standseilbahn übernahm und durch die Dresdner Verkehrsbetriebe AG betreiben lässt.

Die Standseilbahn wurde 1878 und 1879 generalsaniert und steht seit 1984 unter Denkmalschutz. Nach der Wende wurde die Standseilbahn, die auch den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden hatte, grundlegend modernisiert. Diese Sanierung umfasste den gesamten Streckenverlauf inklusive Berg- und Talstation. Nun wurden auch Wägen der neuesten Generation eingesetzt, die keine Oberleitung mehr benötigt. Die 1932 errichteten Oberleitungen wurden also demontiert. Den Betrieb nahm die Standseilbahn nach der Sanierung am 22. Oktober 1994 wieder auf.


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