Neue Synagoge in Dresden

Haltestelle an der Synagoge in Dresden  / Bild Nr. 26236762
Haltestelle an der Synagoge in Dresden | ©: mappert - Fotolia

Mehr als 60 Jahre musste die jüdische Gemeinde in Dresden warten, bis sie mit der Neuen Synagoge ein neues Gotteshaus hatte. Denn die Alte Synagoge, zwischen 1838 und 1840 von Gottfried Semper errichtet, wurde 1938 während der Reichspogromnacht vernichtet. Sie wurde am 9. November 2001 am östlichen Rand der Dresdener Altstadt, am Standort der Alten Synagoge, eingeweiht.

Bereits 1997 hatte die jüdische Gemeinde in Dresden einen internationalen Wettbewerb für den Bau einer Synagoge mit Gemeindezentrum international ausgeschrieben. Schließlich entschied man sich für den drittplatzierten Entwurf, der von den Saarbrücker Architekten Wandel, Höfer, Lorch und Hirsch eingereicht wurde. Ein Jahr nach der Einweihung wurde die Neue Synagoge als Europäisches Gebäude des Jahres ausgezeichnet. Die Neue Synagoge hat die Form eines Kubus, der in sich nach Osten gedreht ist. Die Architekten hatten die Form eines Würfels bewusst gewählt, um an die Tradition der ersten israelitischen Tempel anzuknüpfen.

Das gesamte Ensemble besteht aus zwei Kuben, die sich gegenüberstehen. Das Gemeindezentrum ist etwas niedriger als die Synagoge und steht südlich davon. Zum einen dient dies der jüdischen Gemeinde als Mehrzweckgebäude, aber auch als "Haus der Begegnung", in dem Konzerte und sonstige Veranstaltungen stattfinden.

Vorbild für die Formsteine, die mit ihrer grau-gelblichen Färbung an Sandstein erinnern, ist die Klagemauer in Jerusalem. Durch die Wahl dieses Materials fügt sich die Neue Synagoge zudem harmonisch in das gesamte Stadtbild ein.

Die jüdische Gemeinde hat in der Sachsenmetropole eine lange Tradition. So existierte bereits ab dem 13. Jahrhundert eine Synagoge in Dresden. Dieses Gebäude wurde jedoch später in ein Brauhaus umgebaut und schließlich für den Stall des Kurfürsten abgerissen. Im 18. Jahrhundert waren jüdische Gebetsräume zwar wieder zugelassen, der Bau einer Synagoge blieb aber bis 1837 verboten. Die etwa 300 Gläubigen trafen sich in insgesamt sieben Betstuben. Zwischen der Zerstörung der Alten und dem Bau der Neuen Synagoge wich man in die ehemalige Totenhalle des jüdischen Friedhofs aus.


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