Türckische Cammer

Die Türckische Cammer in Dresden gilt als eine der ältesten und herausragendsten Sammlungen osmanischer Kunst jenseits der türkischen Grenzen. Dresden verdankt diesen einmaligen Kunstschatz der Sammelleidenschaft der sächsischen Kurfürsten, die über Jahrhunderte hinweg sowohl orientalische als auch orientalisierte Kunstgegenstände gesammelt hatten. Bei dem weitaus größten Teil der gezeigten Objekte handelt es sich um diplomatische Geschenke oder Ankäufe der Fürsten. Nur ein sehr geringer Teil gelangte als Kriegsbeute bei Feldzügen in die sächsische Landeshauptstadt. Heute befindet sich die Türckische Cammer in der Rüstkammer des Residenzschlosses.

Die Geschichte der Türckischen Cammer

Die ersten Objekte, die in der Türckischen Cammer gesammelt wurden, stammen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Meist handelte es sich dabei um Geschenke. Als eigenständiger Teil der Rüstkammer wurde die Türckische Cammer ab 1591 geführt. Bis ins Jahr 1677 hatten sich hier bereits 385 Objekte angesammelt. Die Sammelleidenschaft für Kunst aus dem Osmanischen Reich erreichte jedoch erst unter Kurfürst August dem Starken einen absoluten Höhepunkt. So verkleidete sich der Herrscher mehrfach als Sultan, schickte Adjutanten auf Einkaufstour und ließ für seine prächtigen Feste Araberpferde und Kamele importieren.

Eines der prächtigsten Objekte der Türckischen Cammer ist ein 20 Meter langes und acht Meter breites osmanisches Zelt aus Gold und Seide. Zu den weiteren Glanzstücken gehören acht geschnitzte Pferde in originaler Größe sowie eine Gruppe von osmanischen Reflexbögen aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert.

Ab 1722 war die Türckische Cammer zunächst in der Geheimen Kriegskanzlei sowie im Zwinger untergebracht. Erst zwischen 1877 und 1942 kehrten die osmanischen Objekte ins Johanneum zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg war nur ein kleiner Teil der Sammlung für die Öffentlichkeit zugänglich. In ihrer heutigen Form wurde die Türckische Cammer im Residenzschloss am 6. März 2010 eröffnet.

Der gesamte Bestand der osmanischen Sammlung umfasst nahezu 1.000 Objekte. In der Türckischen Cammer sind auf einer Fläche von 750 Quadratmetern allerdings nur etwa 600 Objekte ausgestellt.

Kontakt:

Türckische Cammer im Residenzschloss
Taschenberg 2
01067 Dresden


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